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Die Jungfischaufzucht
mit Zooplankton

Entwicklungen und Erkenntnisse

von

Volker Steiner und Martin Hochleithner

Hardcover, 140 Seiten
Erschienen 2016

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INHALT

Vorwort

Danksagung

Einleitung

Planktonfutterautomat

Planktonnetzgehege

Planktonlichtfallen

Planktonfangnetze

Planktonsiebnetze

Planktonprobenetze

Nachwort

Literatur


VORWORT


Volker „Guggi“ Steiner ist leider plötzlich und unerwartet verstorben (siehe Nachwort). Die Herausgabe dieses Buches war jedoch seit einigen Jahren geplant und das Manuskript dazu auch schon größtenteils verfasst. Es fehlte jedoch noch einiges an Daten und Ergebnissen, sowie Durchsicht und Überarbeitung von seiner Seite. Nach reiflicher Überlegung habe ich mich daher entschlossen, das Vorhaben soweit es mir möglich war in seinem Sinne fertigzustellen und zu veröffentlichen. Dementsprechend konnte ich hier nicht auf alle seine Arbeiten mit Zooplankton oder Jungfischen zurückgreifen und musste auch auf seine reiche Erfahrung bei der Endkorrektur verzichten.
So wurde unter anderem auch ein Brutschrank- bzw. -turm mit einzeln versorg- und herauszieh- bzw. schwenkbaren Erbrütungseinsätzen, ein Rundbecken mit wasserbetriebenem Reinigungsmechanismus über und unter dem Bodensieb, sowie eine Planktonsonde mit mehreren Turbinenpumpen entwickelt und gebaut (siehe Abb.), die alle aus verschiedenen Gründen nicht weiter verfolgt wurden.
Dieses Buch muss sich daher auf die wesentlichen Entwicklungen beschränken, wie Planktonfangnetze, Planktonfutterautomaten, Netzgehege und Lichtfallen. Von den vielen Aufzuchtversuchen wurden die Ergebnisse und Erfahrungen mit ausgewählten Arten vorgestellt, darunter Aalrutten und Äschen, Seeforellen und Seesaiblinge sowie Wolfsbarsche und Zackenbarsche. Dabei wurde versucht, diese Daten möglichst umfassend, aber dennoch kompakt zu präsentieren.
Die fortlaufende Darstellung ist dabei nicht exakt chronologisch, denn häufig wurde an mehreren Projekten und Entwicklungen gleichzeitig gearbeitet, wie etwa anfangs zunächst an Planktonnetzen und Planktonautomaten, später an Netzgehegen und Lichtfallen, und schließlich an Siebnetzen und Probenetzen, sie gibt aber im Großen und Ganzen doch die zeitlich Abfolge der Arbeiten und der daraus abgeleiteten Erkenntnisse wieder, da diese aufeinander aufbauen.
Die meisten Experimente wurden vor längerer Zeit durchgeführt, manche Datensätzen sind nicht mehr aktuell, einige der Erkenntnisse inzwischen auch schon überholt, doch viele Ergebnisse sind selbst heute noch sehr interessant; einige Berichte wurden noch nie veröffentlicht. Manche Entwicklungen und Erkenntnisse sind nach wie vor beachtenswert, und gelten immer noch als fortschrittlich in der Aufzucht von Larven und Jungfischen mit Zooplankton.
Die Publikation dieser Erfindungen und Ergebnisse ist daher durchaus von Bedeutung für die Aquakultur und erfolgt im Gedenken an einen einzigartigen Planktonforscher und außergewöhnlichen Fischbiologen: Volker „Guggi“ Steiner.

Martin Hochleithner


DANKSAGUNG

An den Planktonfängen und/oder der Fischaufzucht haben vor allem die folgenden Personen mitgearbeitet: Vinzenz Bammer, Siegfried Baumgartner, Martin Bösenecker, Gregor K. Cimarolli, Josef Deiser, Karl Gruber, Reinhold Hanel, Oswald Hopfensperger, Manfred Kletzl, Josef Klingenschmid, Franz Koch, Hansjörg Kraus, Wolfram Lassnig, Nikolaus Medgyesy, Martin Müller, Burkhard Schlemmer, Nikolaus Schotzko, Volkmar Steger, und Ewald Steiner. Zu deren Seen, Eigentum oder Rechten haben speziell die folgenden Personen Zugang gewährt: Martin Bösenecker (Bodensee), Werner Ernst (Heiterwangersee), Nikolaus Höplinger (Wolfgangsee), Erwin Ruprechter und Anton Kandler (Achensee), Christian Kapeller (Wallersee), Hans Reichl (Mondsee), und Ewald Steiner (Plansee). Ihnen allen sei an dieser Stelle besonders gedankt.
Ein Dank geht an das „
Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung“ (Republik Österreich) bzw. dem „Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung“ für die Finanzierung der früheren Planktonprojekte (TD1 und P4996), welche die Grundlage für einen Teil dieser Arbeiten waren. Ein Dank geht weiteres an das “Primary Production Department” (Republic of Singapore) und den Mitarbeitern der “Marine Aquaculture Section” (speziell Leslie J. Cheong) für deren Unterstützung und Gastfreundschaft während der Arbeiten mit Planktonfallen und der Aufzucht von Zackenbarschen. Gedankt werden soll auch dem “Bundesamt für Wasserwirtschaft” (Republik Österreich) und der Belegschaft des “Institutes für Gewässerökologie, Fischereibiologie und Seenkunde” (speziell Erich Kainz und Manfred Kletzl) für deren Bereitschaft und Zusammenarbeit bei der Vermehrung von Aalrutten und der Durchführung der Untersuchungen des Verdauungstrakts vieler Larven. Ein Dank noch an das „Konsortium Zeller-/Irrsee“ und den „Fischereiverein Attersee“, sowie die „Agrargemeinschaft Weissensee“ für die Aufträge zur quantitativen Erfassung des Zooplanktons, was zur Entwicklung der Planktonprobenetze geführt hat. Für die langjährige Kooperation und Beteiligung bei der Herstellung von verschiedensten Prototypen und zahlreichen Sonderanfertigungen von Gazenetzen sei schließlich vor allem den Firmen „KOHLA“ (Österreich) und „SEFAR“ (Schweiz) gedankt.
Besonders zu danken ist Gernot Langes-Swarovski für die finanzielle Unterstützung der gesamten Arbeiten auf der
Insel Santa Cristina in der Lagune von Venedig sowie mit den Planktonfallen und Zackenbarschen in Singapur. Ein herzlicher Dank gilt nicht zuletzt Nikolaus Schotzko für einige der Daten und Tabellen sowie die hilfreiche Korrektur des Manuskripts.


EINLEITUNG

Plankton ist die Sammelbezeichnung für eine Vielzahl von Meeres- und Süßwasserorganismen mit fehlender oder geringer Eigenbewegung, die im Wasserkörper treiben bzw. schweben. Im Gegensatz zum Nekton kann das Plankton Strömungen des Wassers nicht überwinden. Bei Formen, die aktiv beweglich sind, kann das Absinken in einem gewissen Umfang durch Eigenbewegung kompensiert werden. Durch die Einlagerung leichter Stoffe (Fette, Gase) verringern die Organismen ihre Dichte. Die relative Oberfläche der Organismen spielt ebenfalls eine Rolle für deren Schwebfähigkeit; diese kann durch die Ausbildung von Körperfortsätzen (Antennen, Borsten) erhöht werden. Die großräumige Verteilung der Planktonorganismen hängt somit primär von Gezeiten und Strömungen ab, da sie zu klein oder zu schwach sind, um gegen Strömungen zu schwimmen.
Beim sogenannten Holoplankton läuft der gesamte Lebenszyklus im freien Wasserkörper (Pelagial) ab. Als Meroplankton bezeichnet man jene Planktonformen, bei denen nur bestimmte Lebensstadien pelagisch leben, wie z.B. Koralleneier, Muschel- und Krebslarven etc. Die Dichte des Planktons schwankt in Abhängigkeit von der Verfügbarkeit der Nährstoffe und von der Qualität des Wassers. Ein Liter Seewasser kann bis zu 500 Millionen Planktonlebewesen (Planktonten) enthalten. Plankton vermehrt sich manchmal so stark, dass es das Wasser verfärbt. Solch ein plötzlicher Populationsanstieg wird Planktonblüte genannt.
Das Plankton kann in folgende Größenklassen eingeteilt werden: Femtoplankton: <0,2 μm; Picoplankton: 0,2-2,0 μm; Nanoplankton: 2-20 μm; Mikroplankton: 20-200 μm; Mesoplankton: 0,2-20,0 mm, Makroplankton: 2-20 cm; und Megaplankton: 20-200 cm.
Gemäß der biologisch-systematischen Zuordnung unterscheidet man Phytoplankton und Zooplankton. Das Phytoplankton umfasst alle mikroskopisch kleinen Pflanzen, also ein- und mehrzellige, freischwebende Algen. Das Zooplankton umfasst ein- und mehrzellige Tiere, darunter insbesondere kleine Krebstiere, Quallen und Würmer, sowie die im Wasserkörper treibenden Eier und Larven vieler meeres- und süßwasserbewohnender Tierarten. Das Phytoplankton ist das erste Glied in der Nahrungskette der Wasserlebewesen. Das Zooplankton ernährt sich wiederum zum großen Teil vom Phytoplankton und dient seinerseits größeren Tieren wie Fischen und sogar sehr großen Säugetieren (Walen) als Nahrung.
Die Planktonverteilung in einem Gewässer ist nicht homogen. Das Zooplankton hält sich oft in unterschiedlichen Bereichen im Wasserkörper auf. Wichtigste Ursache für Vertikalwanderungen (bis zu 60 m) ist der Wechsel der Lichtintensität im Laufe eines Tages.
Für Fische ist in erster Linie das Zooplankton von Bedeutung, und davon vor allem das Crustaceenplankton (Krebsplankton). Die winzigen frei schwebenden Krebstiere stellen den höchsten Biomasseanteil des Zooplanktons und sind für die meisten Fischarten in Seen und im Meer der wichtigste Bestandteil der Larvennahrung. Aus dem Crustaceenplankton wiederum sind Phyllopoden (Blattfußkrebse) und vor allem Copepoden (Ruderfußkrebse) und deren verschiedenen Larvenstadien (Nauplien, Copepodite etc.) besonders wichtige Nährtiere für Fische.
Natürliches Crustaceenplankton kann daher als optimales Startfutter für die meisten Meer- und Süßwasserfischarten betrachtet werden. In Österreich wird dieses natürliche Futter schon seit den 1940er Jahren erfolgreich und platzsparend für die intensive Aufzucht von Jungfischen in Becken eingesetzt (Einsele, 1949). In vielen anderen Ländern ist die Verwendung von Zooplankton aus natürlichen Gewässern als Fischfutter nur wenig verbreitet oder wird unter extensiven Bedingungen mit hohem Flächenaufwand in Teichen praktiziert (Tölg, 1981). Dieses Buch beschäftigt sich vor allem mit der Gewinnung und Verwendung von Krebsplankton aus natürlichen Gewässern, für die kommerzielle Aufzucht von empfindlichen Süß- und Meerwasserfischen. Es ist das Ergebnis und die Erfahrung aus mehr als 30 Jahren an Forschung und Entwicklung.


REZENSIONEN

Mitteilungen des Tiroler Fischereiverbandes, 23 (2): 29.

Die Jungfischaufzucht mit ZooplanktonDie Jungfischaufzucht mit Zooplankton - Entwicklungen und Erkenntnisse.
Von Volker Steiner und Martin Hochleithner. Hardcover, 140 Seiten.

AquaTech Publications, A-6370 Kitzbühel, www.aqua-tech.eu
ISBN: 978-3-902855-22-0 Preis: € 25,- netto

Die Jungfischaufzucht mit Zooplankton stellt einen innovativen Beitrag für die Weiterentwicklung der Aquakultur dar. Dieses Buch beschäftigt sich vor allem mit der Gewinnung und Verwendung von Krebsplankton (wie Phyllopoden und Copepoden) aus natürlichen Gewässern für die kommerzielle Aufzucht von empfindlichen Süßwasser- und Meeresfischarten. Präsentiert werden die Ergebnisse und Erfahrungen aus mehr als 30 Jahren an Forschung und Entwicklung in diesem speziellen Bereich der Aquakultur. Die Entwicklungen reichen von Planktonfutterautomaten über Unterwassernetzgehege und Lichtfallen bis zu Planktonsieb- und -probenetzen. Die Erkenntnisse werden an einigen Fischarten, welche von Aalrutten und Äschen über Seeforellen und Seesaiblinge bis Wolfsbarsche und Zackenbarsche reichen, beispielhaft vorgestellt. Diese Publikation richtet sich vor allem an Fischbiologen und Limnologen, Fischzüchter und Gewässerbewirtschafter, und an alle, die sich für die Aufzucht von schwierigen Fischlarven interessieren. Weitere Informationen unter http://www.aquaculture-com.net/publications/zooplankton.htm

Weitere Berichte in: Fischer & Teichwirt, 68 (1): 33; Fisch & Gewässer, 22 (1): 15; Aquaristik Fachmagazin, 49 (1): 114; u.a.m.

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