LACHSFISCHE
(Salmoniformes)
BIOLOGIE UND AQUAKULTUR
von
Martin Hochleithner
Erschienen 2014
Ein umfassendes Nachschlagewerk für Gewässerbewirtschafter, Fischzüchter und Fischer, sowie alle an der Natur interessierten Personen. Beschreibung, Verbreitung, Lebensweise und Bedeutung aller Lachsartigen Fische der Welt. Vermehrungs- und Aufzuchtmethoden in der Aquakultur sowie Bewirtschaftungsformen, Fischerei und Verarbeitung. Auf 384 Seiten mit zahlreichen farbigen Abbildungen und informativen Tabellen. Inhaltsverzeichnis ALLGEMEIN Danksagung ARTEN in Einzeldarstellung Coregonus huntsmani - Arkadische
Maräne AQUAKULTUR Laichfischfang ANHANG Rezepte Ohne die Hilfe zahlreicher Wissenschaftler und Praktiker wäre auch dieses Buch sicher nicht so attraktiv geworden. Darum möchte ich mich bei allen, die mir bei meiner bisherigen Arbeit mit Salmoniden und der Erstellung des vorliegenden Buches zur Seite gestanden sind, ganz herzlich bedanken. Mein besonderer Dank gebührt: Herrn sowie Herrn und Herrn Seit der
letzten Auflage ist nun fast ein Jahrzehnt vergangen und die Zucht und Produktion von
Salmoniden hat sich wesentlich weiterentwickelt und ist stark angestiegen. So stieg die
Gesamt- produktion an Salmoniden aus der Aquakultur in den 2000er Jahren um über 880.000
t (57 %) von 1.537.671 t auf 2.419.022 t, wobei der Hauptanteil auf Norwegen und Chile,
bzw. den Atlantischen Lachs und die Regenbogenforelle entfällt. Im selben Zeitraum stieg
der Gesamtfang an Salmoniden aus der Fischerei um über 405.000 t (52 %) von 770.844 t auf
1.175.967 t, wobei der Hauptanteil auf Russland und die USA, bzw. auf den Buckel- und den
Hundslachs entfällt. Inzwischen
haben sich auch die Kenntnisse über die Biologie einiger Arten wesentlich verbessert.
Zahlreiche Erfahrungen im In- und Ausland, sowie interessante Daten und Informationen
konnten gesammelt werden. Bei einzelnen Arten wurden auch neue Abbildungen hinzugefügt. Die
Einteilung der Arten in diesem Buch erfolgt weitgehend nach dem Evolutionary Species
Concept, wobei eine Art eine Gemeinschaft von Lebewesen ist, die sich durch
ausreichend definierte (meist morphologische oder meristische) Parameter von anderen Arten
unterscheiden lässt und eine gültige wissenschaftliche Bezeichnung erhalten hat. Die
wissenschaftlichen Bezeichnungen der Arten wurden dem International Code of
Zoological Nomenclature angepasst. Einige Unterarten werden von manchen Autoren
jedoch als eigene Arten angesehen. Ungeachtet
der oft unklaren und strittigen taxonomischen Stellung gilt es, die verschiedenen Arten,
Morphen und Formen der Salmoniden zu schützen und zu erhalten, repräsentieren sie doch
ökologisch, morphologisch und genetisch einzigartige, reproduktiv isolierte Populationen,
die sich über Generationen an ihre Umwelt angepasst haben und zur biologischen Vielfalt
beitragen. Nicht wenige dieser Lokalpopulationen sind heute vom Aussterben bedroht oder in
ihrem Bestand gefährdet. Die Gründe dafür sind sowohl menschliche Einflüsse auf den
Lebensraum der Fische wie die Wassernutzung, Wasser- verschmutzung und
Gewässerverbauungen als auch die Überfischung sowie der Besatz mit nicht
heimischen Fischen oder exotischen Arten. Hoffen wir
also, dass sich die Kenntnisse um die Biologie erweitern, die Techniken in der Aquakultur
verfeinern und die natürlichen Bestände der Salmoniden erhalten lassen. Martin Hochleithner Die Salmoniden sind eine alte Familie. Ihre Vorfahren, die sich nur wenig von den heute lebenden Tieren unterschieden, lebten bereits vor ca. 100 Mio. Jahren. Eosalmo driftwoodensis ein Protosalmonide aus dem Eozän (Tertiär) von Britisch Kolumbien wird auf 30-50 Mio. Jahre geschätzt. Smilodonichthys rastrosus, ebenfalls ein Fossil aus Nordamerika, möglicherweise ein Vorfahre der Pazifiklachse wurde bis 2 m lang und hatte über 100 Kiemenreusendornen. Einige der heute noch lebenden Arten entwickelten sich vor mindestens 10-20 Mio. Jahren, die meisten Gattungen blieben allerdings im Laufe der Evolution auf einer ziemlich niedrigen Entwicklungsstufe stehen. Der geringe Grad der anatomischen Organisiertheit wird von ausgeprägter physiologischer sowie morphologischer und ökologischer Plastizität begleitet. In der Natur kommen Salmoniden auf der Nordhalbkugel in Bächen, Flüssen, Seen und teilweise im Meer vor. An fast allen größeren Flüssen der Welt wurden Kraftwerke und Staumauern errichtet, welche die Laichwanderung einschränken und die Laichgebiete stark verringern. Die Überfischung und die Gewässerverschmutzung setzt den Beständen ebenfalls stark zu. Entdecker der künstlichen Vermehrung war Stephan Ludwig Jacobi der 1741 erstmals Bachforellen in Deutschland abstreifte. Etwa hundert Jahre später gelang Joseph Remy als erstem auch Forellenbrut durch Fütterung aufzuziehen, seine Arbeit führte 1853 zum Aufbau der ersten Brutanstalt für Salmoniden im Elsaß, und bald darauf auch in ganz Europa. Ab den 1870er Jahren wurden Forellen und Lachse in Amerika erbrütet und von 1880 bis 1890 wurden fast 10 Mio. Eier von 6 verschiedenen Arten nach Europa eingeführt. Um 1940 wurden die ersten Forellenzuchtanlagen in Dänemark errichtet, zur Fütterung wurden damals Meeresfische verwendet. In den Fünfziger Jahren erfolgte die Einführung von industriell gefertigtem Mischfutter. Seitdem entwickelte sich die Salmonidenzucht ständig weiter, die letzten Jahre vor allem in Norwegen und Chile. Seit einigen Jahren werden auch die schwieriger zu erzeugenden Nebenfische verstärkt als Besatzfische für Freigewässer produziert. Das Buch entstand aus der Idee, für die Arbeit und die Produktion von schwierig aufzuziehenden Salmoniden die wesentlichen Daten, Ergebnisse und Informationen zusammenzufassen und eine Anleitung für Interessierte zu erstellen. Um die Zusammenhänge für die Zucht und Haltung zu verstehen ist die Biologie der einzelnen Arten von besonderem Interesse. Daher soll hier erstmals ein Gesamtüberblick über alle Arten, Unterarten und Formen gegeben werden. Die Wissenschaft ist sich bei der Einteilung der Arten keinesfalls einig, und die Systematik ist ständigen Anpassungen und Änderungen unterworfen. Auch wenn verschiedene Formen oder geographische Rassen nicht als eigenes Taxon behandelt werden, so sollten sie um die genetische Vielfalt zu erhalten, dennoch getrennt vermehrt und besetzt werden. Dieses Buch beschränkt sich aber auf das Wesentliche, um lesbar zu bleiben. Falls nichts anderes angegeben, gelten die allgemeinen Richtwerte der Aquakultur. Für weitergehende Informationen wird auf die Literaturangaben im Anhang verwiesen. Ich wünsche Ihnen viel Freude mit diesem Buch und Erfolg bei der Beschäftigung mit Lachsfischen. Kitzbühel, im Winter 2000 Martin Hochleithner Rezensionen Fisch & Fang, 43 (8): 129. Ähnliche Berichte in: |
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